Erben und Erbbaurecht in sozialer Verantwortung sind eine gelungene Kombination. Die Erbin eines Grundstücks in der Friedensallee in Hamburg-Ottensen hat zusammen mit der Lawaetz-Stiftung ein Projekt entwickelt, welches mit seinem besonderen Konzept gemeinschaftliche, ökologische und soziale Ziele verfolgt.
Die Form des ungewöhnlich gestalteten Baukörpers ergibt sich aus der Idee, den bisher offenen Innenhof zu begrenzen und gleichzeitig einen zur Straße geöffneten Platz auf der Westseite für nachbarschaftliches Miteinander mit öffentlich zugänglichem Café sowie einen geschützten privaten Innenhof auf der Ostseite zu schaffen. Der 5-geschoßige Neubau wurde in Holzmassivbauweise auf einem Untergeschoß aus Beton errichtet und ist ein KfW-Effizienzhaus 55.
Alle Wohnungen verfügen über einen Balkon bzw. eine Terrasse. Die Erschließung erfolgt über Laubengänge. Im Untergeschoß befinden sich Lagerräume und Fahrradstellplätze. Für die Fassade wurde sich bewusst für das Material Holz entschieden, um einen modernen Kontrast zur bestehenden Klinkerbebauung der Nachbargebäude aus den 1950er Jahren zu schaffen.
Im Gebäude sind insgesamt 30 Wohnungen in unterschiedlichen Größen für alleinstehende Menschen, Paare oder Familien entstanden. Zehn der Wohnungen wurden an vordringlich Wohnungssuchende vergeben. Bauherrin für diese geförderten Wohnungen ist die Johann Daniel Lawaetz-Stadtentwicklungs-GmbH. Ein Gästeappartement und ein Gemeinschaftsraum runden das gemeinschaftliche Konzept ab.
Mit der Planung war das Architekturbüro spine architects in Kooperation mit Christian Schöberle sivislarkitekt (Norwegen) betraut.
Die Lawaetz-Stiftung hat die wirtschaftliche Baubetreuung übernommen. Fertigstellung war im Frühsommer 2024.
Wir freuen uns, dass dieses besondere Projekt im Jahrbuch Architektur in Hamburg 2024/2025 vorgestellt worden ist.